Gedicht

EOS

oder: Morgenröte

Die Sonne ist der Schoß des Himmels! Flammt,
bis sie das steile Schwarz der Nächte
fließend überstimmt;
Schächte aus Glanz führen an ihr entlang
in sie.

(Frühmorgen. Wiesen sind feucht
vom kristallklaren Schweiß einer Nacht.)

Wie Tau fängt sich Dein Blick in meiner Seele.
Glitzert.

Liegt dort sachte im langen Licht.
Ruht.

Bläulichweiß schwelt die Weite im Osten.

Auf
tauchst du aus der Glut.
Wellen aus Glas durchfluten dich.
Helligkeit schwemmt mein Bewußtsein,
Gleißend
heiß weht die Sicht durch die Ebene.

Du und ich - wir
kosten das jüngste Gericht, die Zeit.