Gedicht

Palmstroms Schreiben

Palmstrom sitzt vor einem Briefe
(der - noch - kein solcher ist) und grübelt schwer,
was jenen leeren Zeilen dort an Tiefe,
Witz, Geist und Scharfsinn zu verleihen wär'.

Weises tummelt sich in seinem Hirne.
Doch was, zum Ei, ist wert das beste Wort,
solang es ungekannt in Schreibers Stirne
feststeckt und drängt und kämpft und kommt nicht fort?

Palmstrom japst nach einer Formulierung.
Allein, es soll nicht sein. Denn als er schreibt,
ist trotz der ausgefeiltesten Verzierung
nur bloße Stammelei, was übrig bleibt.

Palmstrom sitzt zerschmettert vor dem Briefe.
Und dann gibt er es auf und sieht es ein :
Wohl ihm, wenn ihn sein Schöpfer widerriefe!

Aber nein...

(Timmo Strohm)

Zurück zum Automat

Gedichte aus dem Gedichtautomaten können frei verwendet
und verbreitet werden, solang der Text unverändert bleibt
und der Autorenname nicht entfernt wird:

Gedichtautomat von Timmo Strohm steht unter einer
Creative Commons Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland Lizenz.

Beruht auf einem Inhalt unter www.gedichtautomat.de.

Über diese Lizenz hinausgehende Erlaubnisse erhalten Sie möglicherweise unter www.gedichtautomat.de/lizenz/.