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Verdacht

Ich liebe jede Art Gedicht,
ich lern sie aus und -wendig;
ich trag sie vor, mal wirr, mal schlicht,
und das sogar frei händig.

Ich schreib auch selber welche uff,
mir jedenfalls gefalln sie;
und Kumpels von mir, oft im Suff,
die lesen sie und lalln sie.

Dann lachen sie sich fast kaputt,
obzwar mir´s ernst erscheinet;
den Bauch voll Bier, das Hirn voll Schutt
es ist nie bös gemeinet.

Dann fragen sie: „Was soll denn das?“
Dann ham se was zu motzen;
dann trinken sie das nächste Fass,
dann gehen sie, brav zu kotzen.

Der Dichter und sein Publikum,
es ist halt eine Liebe;
mal haut es hin, mal haut´s mich um,
mal gibt’s Applaus, mal Hiebe.

Wer heut Gedichte schreibt und liest,
ist vielen schon verdächtig;
Kunstlosigkeit, Spaßlosigkeit
vermiest die Welt gar mächtig.

Sie sind doch auch so jemand, nicht?
Ich frag ja nur ganz schüchtern;
Sie lasen eben ein Gedicht.
Ganz ehrlich: sind Sie nüchtern?

(Timmo Strohm)

 

 

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